• 2022
  • 90-jähriges Firmenjubiläum








     

    Vom Batterie-Service zum Autohaus

    Bei Flügel wird 90-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Unternehmer-Familie stellt sich den neuen Anforderungen

    Von Hartmut Schwarz

     

     

    Erfurt. Nur im kleinen Rahmen, mit

    der Familie und der Belegschaft, soll

    in diesem Jahr das 90-jährige Jubiläum

    eines Unternehmens gefeiert

    werden, das für jeden Autofahrer

    der Landeshauptstadt ein Begriff

    sein dürfte. Vor 90 Jahren wurde das

    heutige Autohaus Flügel gegründet.

    Damals als Spezialbetrieb für die

    elektrische Ausrüstung von Fahrzeugen.

    Zum Autohaus wurde das

    Unternehmen erst nach der Wende

    An diese Geschichte möchten

    Eberhard und Wolfgang Flügel im

    Februar gerne erinnern.

    Der Gründungstermin des Unternehmens

    kann mit dem 1. Februar

    1932 genau datiert werden. Nach

    der Pleite der Mitteldeutschen

    Werkstätten in der Weimarischen

    Straße wurden daraus drei neue

    Unternehmen ein Reifenbetrieb,

    eine Reparaturwerkstatt für Steyr-

    Lastwagen (Heunsch) und der Batteriehandel

    von Paul Flügel.

    Mit Varta- und Pertriks-Batterien

    im Angebot wurde eine erste Basis

    geschaffen. Die schnell mit anderem

    Elektro-Zubehör für Kraftfahrzeuge

    ergänzt wurde mit Werkstatt

    und Verkauf. Die Magnetzündungen

    waren in den 1930er-Jahren

    noch sehr anfällig, mussten regelmäßig

    repariert werden. Das gleiche

    galt für Anlasser und Lichtmaschinen.

    Arbeit gab es für den Familienbetrieb

    genug.

    Der Zweite Weltkrieg sorgte für

    Stillstand. Paul Flügel wurde 1940

    eingezogen, das Firmengebäude

    1945 bei einem Bombenangriff zum

    Teil zerstört und nach 1947 wieder

    aufgebaut. Das heutige Verwaltungsgebäude

    ist der letzte erhaltene

    Teil des ursprünglichen Unternehmens,

    das heute noch exakt auf

    der Grundfläche steht, wie zur

    Übernahme 1932.

    Bedarf an Kfz-Dienstleistungen

    in der DDR war sehr groß

    Und es stellte sich Nachwuchs ein

    1948 Hans und 1951 die Zwillinge

    Wolfgang und Eberhard. Alle drei

    machten eine Ausbildung zum Kfz-

    Elektromechaniker und waren ab

    Anfang der 1970er-Jahre Teil des Familienbetriebes.

    Damit die Nachfolge

    geregelt war, machte Eberhard

    1974 seinen Meisterabschluss, sein

    Bruder Wolfgang erwarb den Meistertitel

    drei Jahre danach. Während

    Eberhard 1976 den Betrieb in der

    Weimarischen Straße übernahm,

    machte sich Wolfgang Flügel in

    Bischleben selbstständig, spezialisierte

    sich neben der Autoelektrik

    auf den Anbau und Verkauf von Anhängerzugvorrichtungen für  Autos .



     

     

    Der Bedarf an Kfz-Dienstleistungen

    in der DDR war groß, es gab

    mehr Anfragen als Kapazitäten.

    Der Betrieb in der Weimarischen

    Straße wurde schnell zur anerkannten

    Kfz-Elektrowerkstatt mit IKAVertrag

    spezialisiert auf Wartburg

    und Trabant. Dann kam die Wende.

    Und Handlungsbedarf. Denn das

    Gelände in der Weimarischen Straße

    teilten sich zu diesem Zeitpunkt

    drei Unternehmen. Das Grundstück

    selbst gehörte einer westdeutschen

    Erbengemeinschaft. Eberhard

    Flügel: Die beiden Firmen

    Heunsch haben sich mit westdeutschen

    Autohandelsfirmen verbunden

    wir wollten nicht abhängig

    sein und haben es selber versucht.

    Wir haben mit der Erbengemeinschaft

    verhandelt und mit Unterstützung

    der Deutschen Bank das

    Grundstück erworben. Danach

    konnten wir uns direkt bei einem

    Hersteller bewerben.

    Seit März 1991 vertrat Eberhard

    Flügel danach die Firma Nissan

    als Autohaus und Werkstatt. Auf

    dem Gelände wurde erweitert und

    modernisiert, eine erste Ausstellungshalle

    errichtet. Flügel stand in

    Erfurt viele Jahre für Nissan bis

    sich 2006 der Wechsel zu Ford anbot.    

    Verbunden war damit die Bedingung,

    dass für die Marke Ford in Erfurter

    ein zweiter Standort geschaffen

    werden muss eine Aufgabe, die

    Bruder Wolfgang in der Mittelhäuser

    Straße übernahm, sich bereit erklärte,

    außer Mitsubishi, Fiat und

    Citroen auch noch die Marke Ford

    ins Portfolio zu übernehmen.

    Gemeinsam wollen sie sich jetzt

    den Anforderungen der Zukunft

    stellen. Auch, wenn auf dem automobilen

    Sektor heute unmöglich

    gesagt werden könne, was morgen

    sein wird. Die Umstellung auf die

    Elektromobilität, der Umbruch bei

    Ford, wo sich immer stärker auf die

    Online-Bestellungen konzentriert

    wird das alles mache es nicht einfach.

    Für die momentanen Lieferengpässe

    wegen der Pandemie bittet

    Eberhard Flügel seine Kundschaft

    um Verständnis. In der gesamten

    Branche, der der gesamten Republik,

    werde damit gekämpft .



     

    26.01.2022
    Event

    90-jähriges Firmenjubiläum








     

    Vom Batterie-Service zum Autohaus

    Bei Flügel wird 90-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Unternehmer-Familie stellt sich den neuen Anforderungen

    Von Hartmut Schwarz

     

     

    Erfurt. Nur im kleinen Rahmen, mit

    der Familie und der Belegschaft, soll

    in diesem Jahr das 90-jährige Jubiläum

    eines Unternehmens gefeiert

    werden, das für jeden Autofahrer

    der Landeshauptstadt ein Begriff

    sein dürfte. Vor 90 Jahren wurde das

    heutige Autohaus Flügel gegründet.

    Damals als Spezialbetrieb für die

    elektrische Ausrüstung von Fahrzeugen.

    Zum Autohaus wurde das

    Unternehmen erst nach der Wende

    An diese Geschichte möchten

    Eberhard und Wolfgang Flügel im

    Februar gerne erinnern.

    Der Gründungstermin des Unternehmens

    kann mit dem 1. Februar

    1932 genau datiert werden. Nach

    der Pleite der Mitteldeutschen

    Werkstätten in der Weimarischen

    Straße wurden daraus drei neue

    Unternehmen ein Reifenbetrieb,

    eine Reparaturwerkstatt für Steyr-

    Lastwagen (Heunsch) und der Batteriehandel

    von Paul Flügel.

    Mit Varta- und Pertriks-Batterien

    im Angebot wurde eine erste Basis

    geschaffen. Die schnell mit anderem

    Elektro-Zubehör für Kraftfahrzeuge

    ergänzt wurde mit Werkstatt

    und Verkauf. Die Magnetzündungen

    waren in den 1930er-Jahren

    noch sehr anfällig, mussten regelmäßig

    repariert werden. Das gleiche

    galt für Anlasser und Lichtmaschinen.

    Arbeit gab es für den Familienbetrieb

    genug.

    Der Zweite Weltkrieg sorgte für

    Stillstand. Paul Flügel wurde 1940

    eingezogen, das Firmengebäude

    1945 bei einem Bombenangriff zum

    Teil zerstört und nach 1947 wieder

    aufgebaut. Das heutige Verwaltungsgebäude

    ist der letzte erhaltene

    Teil des ursprünglichen Unternehmens,

    das heute noch exakt auf

    der Grundfläche steht, wie zur

    Übernahme 1932.

    Bedarf an Kfz-Dienstleistungen

    in der DDR war sehr groß

    Und es stellte sich Nachwuchs ein

    1948 Hans und 1951 die Zwillinge

    Wolfgang und Eberhard. Alle drei

    machten eine Ausbildung zum Kfz-

    Elektromechaniker und waren ab

    Anfang der 1970er-Jahre Teil des Familienbetriebes.

    Damit die Nachfolge

    geregelt war, machte Eberhard

    1974 seinen Meisterabschluss, sein

    Bruder Wolfgang erwarb den Meistertitel

    drei Jahre danach. Während

    Eberhard 1976 den Betrieb in der

    Weimarischen Straße übernahm,

    machte sich Wolfgang Flügel in

    Bischleben selbstständig, spezialisierte

    sich neben der Autoelektrik

    auf den Anbau und Verkauf von Anhängerzugvorrichtungen für  Autos .



     

     

    Der Bedarf an Kfz-Dienstleistungen

    in der DDR war groß, es gab

    mehr Anfragen als Kapazitäten.

    Der Betrieb in der Weimarischen

    Straße wurde schnell zur anerkannten

    Kfz-Elektrowerkstatt mit IKAVertrag

    spezialisiert auf Wartburg

    und Trabant. Dann kam die Wende.

    Und Handlungsbedarf. Denn das

    Gelände in der Weimarischen Straße

    teilten sich zu diesem Zeitpunkt

    drei Unternehmen. Das Grundstück

    selbst gehörte einer westdeutschen

    Erbengemeinschaft. Eberhard

    Flügel: Die beiden Firmen

    Heunsch haben sich mit westdeutschen

    Autohandelsfirmen verbunden

    wir wollten nicht abhängig

    sein und haben es selber versucht.

    Wir haben mit der Erbengemeinschaft

    verhandelt und mit Unterstützung

    der Deutschen Bank das

    Grundstück erworben. Danach

    konnten wir uns direkt bei einem

    Hersteller bewerben.

    Seit März 1991 vertrat Eberhard

    Flügel danach die Firma Nissan

    als Autohaus und Werkstatt. Auf

    dem Gelände wurde erweitert und

    modernisiert, eine erste Ausstellungshalle

    errichtet. Flügel stand in

    Erfurt viele Jahre für Nissan bis

    sich 2006 der Wechsel zu Ford anbot.    

    Verbunden war damit die Bedingung,

    dass für die Marke Ford in Erfurter

    ein zweiter Standort geschaffen

    werden muss eine Aufgabe, die

    Bruder Wolfgang in der Mittelhäuser

    Straße übernahm, sich bereit erklärte,

    außer Mitsubishi, Fiat und

    Citroen auch noch die Marke Ford

    ins Portfolio zu übernehmen.

    Gemeinsam wollen sie sich jetzt

    den Anforderungen der Zukunft

    stellen. Auch, wenn auf dem automobilen

    Sektor heute unmöglich

    gesagt werden könne, was morgen

    sein wird. Die Umstellung auf die

    Elektromobilität, der Umbruch bei

    Ford, wo sich immer stärker auf die

    Online-Bestellungen konzentriert

    wird das alles mache es nicht einfach.

    Für die momentanen Lieferengpässe

    wegen der Pandemie bittet

    Eberhard Flügel seine Kundschaft

    um Verständnis. In der gesamten

    Branche, der der gesamten Republik,

    werde damit gekämpft .



     

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